Es gibt Tage, da frage ich mich, wie lange wir noch wirklich kreativ sein dürfen. Alles wird schneller, effizienter, automatisierter. Die Tools denken mit, Algorithmen schreiben Texte, KI malt Bilder – und plötzlich fühlt sich kreative Arbeit an wie ein Wettlauf gegen Maschinen.
Aber dann bin ich wieder in meinem Studio. Zwischen Papier, Kamera, Licht – und Ideen, die sich nicht automatisieren lassen. Und mir wird klar: Die Kreativität stirbt zuletzt.
Warum ich das schreibe?
Weil ich merke, wie leicht man sich als KreativarbeiterIn in Effizienzlogik verliert. Deadlines, Budgets, Formate, Timings. Alles muss messbar sein. Planbar. Berechenbar. Aber die besten Ideen? Die entstehen meistens da, wo man vorher nicht nachgerechnet hat.
Was bleibt, wenn alles optimiert ist?
Ob bei einer Stop-Motion-Animation, einem Produktfilm oder einem simplen Visual: Es geht nie nur ums Abarbeiten. Sondern ums Spüren. Ums Fühlen. Um den einen Moment, in dem Bild und Idee zusammenfinden und etwas auslösen – im besten Fall: beim Gegenüber.
Und genau deshalb bleibe ich dabei: Ich glaube an die Kraft von Gestaltung. An Handwerk. An Reibung. An Eigensinn. Und an das, was man nicht ganz greifen kann – aber trotzdem hängen bleibt.
Technologie ist kein Feind
Ich arbeite mit KI, mit Automatisierungen, mit Tools, die mir Arbeit abnehmen. Und das ist gut so. Aber nur weil etwas schneller geht, heißt das nicht, dass es auch besser wird. Kreativität braucht Zeit. Raum. Umwege.
Und manchmal braucht sie auch einen Sparring-Partner – jemanden, der Ordnung ins kreative Chaos bringt. Der Dinge ausformuliert, die ich vielleicht nur spüre. So wie bei diesem Text. Der Gedanke, der Impuls, die Idee: Sie stammen von mir. Aber die Worte – die dürfen ruhig geschliffen sein. Danke, ChatGPT. Du hast mitgedacht, geglättet, geschärft. Aber der Kern bleibt meiner. Hoffentlich.
Was ich mir wünsche
Mehr Mut zur Lücke. Mehr Vertrauen ins Ungeplante. Und mehr Projekte, bei denen nicht nur gefragt wird: Wie viel kostet’s? – sondern auch: Was kann es auslösen?
Ich will weiter Ideen entwickeln, die etwas in Bewegung setzen. Fehler machen. Lernen. Wachsen. Für Marken, die mehr wollen als nur Aufmerksamkeit. Für Menschen, die merken: Das fühlt sich anders an. Menschlich. Echt.